Beteiligte: Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM), Energietransformation im Dialog
Wie viele andere Projekte auch, die den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ermöglichen, hat die Corona-Pandemie bei uns einiges durcheinandergewirbelt. Veranstaltungen mussten verschoben oder gänzlich abgesagt werden. Gleichfalls arbeiteten wir fieberhaft daran, möglichst viele Formate auch digital anzubieten. Ein Highlight ist vor diesem Hintergrund sicher unsere virtuelle Tour, welche auf unserer Website und via Instagram erlebt werden konnte und kann.
Daran anknüpfend fand im Juli unser erster digitaler Rundgang in Echtzeit statt. Im Rahmen der Ausstellung "Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik" luden wir Interessierte zu unserer Veranstaltung „Von Gaslampen und Wasserstoffbussen“ ein.
Verantwortlich für die Ausstellung ist das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM). Ziel der Ausstellungsmacher*innen ist es, die kritische Lage der Erde auf vielfältige Art und Weise zu verdeutlichen und neue Modi des Zusammenlebens zwischen allen Lebensformen zu erkunden. Das virtuelle Format wurde mittels eines Video-Online-Dienstes durchgeführt, mithilfe dessen sich die Besuchenden auch aktiv einbringen konnten, um Rückfragen zu stellen oder mitzudiskutieren. Bei der Planung griffen wir auch auf die Erfahrungen aus unseren Onlineaktivitäten der letzten Wochen zurück, hierzu gehörte beispielsweise das Projektseminar „Tiny Houses nachhaltiger machen“, welches ebenfalls digital stattfand und auch im Zuge der Tour vorgestellt wurde.
Zum Start schauten wir beim Otto-Dullenkopf-Park vorbei, wo wir über den Zusammenhang zwischen Stadtklima, Energiewende und Nachhaltiger Entwicklung sprachen. Anschließend wagten wir einen Blick in die alte und neue Energiewelt und gingen außerdem auf aktuelle Forschungsthemen am KIT ein. Es folgte eine Reise in die Vergangenheit, bei der die Besuchenden die historischen Vorläufer der Energiewende am Beispiel der Karlsruher Gasversorgung nachvollziehen konnten und eine Brücke zur aktuellen Energiepolitik geschlagen wurde. Weitere Stationen waren das alte Schlachthofareal, wo wir nicht nur auf die Bedeutung von jungen Gründer*innen eingingen, sondern uns auch ausführlich der Karlsruher Wärmewende widmeten, sowohl auf Gebäude- als auch auf Versorgungsebene. Zum Abschluss erfuhren die Besuchenden mehr zum Thema Versorgungssicherheit von Erneuerbaren und lernten unsere Arbeit im Reallabor kennen.
Spannend war für uns darüber hinaus die virtuelle Abschlussrunde mit den Besuchenden. Dort wurde beispielsweise die Energienutzung mittels Geothermie kritisch unter die Lupe genommen, nicht zuletzt durch bei früheren Projekten aufgetretenen Gebäudeschäden und Mikrobeben. Dabei wurden nicht nur die Risiken angesprochen, sondern auch positive Beispiele aus Süddeutschland und Europa genannt. Darüber hinaus wurde auch das virtuelle Format selbst reflektiert: So wiesen die Teilnehmenden auf die Treibhausgasemissionen durch Online-Kommunikation hin und wogen dies gleichzeitig gegen den Nutzen solcher Formate in Pandemiezeiten ab.
Aufgrund der guten Erfahrungen werden wir das Format fortführen und planen, dieses auch nach der Corona-Pandemie zu geeigneter Zeit anzubieten. Wir bedanken uns recht herzlich bei den Ausstellungsverantwortlichen am ZKM, mit denen wir uns auch via Instagram über unsere Projektarbeit austauschten.
Zum Interview geht’s hier.