Transformation auf der Schlachtbank

Du befindest dich auf dem Gelände des Alten Schlachthofs, der bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts zur Tiertötung und Fleischproduktion betrieben wurde. Der Verzehr von tierischen Produkten beeinflusst nicht nur unser Klima, sondern ist auch sehr energieaufwendig. Dies wird deutlich, wenn wir uns den Energieeinsatz für die unterschiedlichen Prozesse anschauen. Nicht nur die benötigten Anbauflächen für Futtermittel spielen hier eine Rolle, sondern auch Transportwege und Kühlketten. Nach einem aufwendigen Sanierungsprozess ist der Alte Schlachthof heute Ort für Startups und die Kreativwirtschaft. Namen wie „Fettschmelze“ oder „Fleischmarkthalle“ weisen noch heute auf die vergangene Nutzung hin.

 

Vor dem Perfekt Futur
Vor dem Perfekt Futur

In der ehemaligen Schweinemarkthalle befindet sich heute das „Perfekt Futur“. Dieses bietet seit dem Jahr 2013 in knapp 70 ehemaligen Frachtcontainern Platz für junge Unternehmen. Junge Gründer*innen spielen für die Energiewende eine wichtige Rolle. In der Karlsruher Oststadt wurde hierfür eigens der „Axel-Energie-Accelerator“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Startups aus dem Energiesektor zu fördern. Auf diese Weise werden neue Konzepte und Technologien unterstützt, welche im Idealfall zu einem nachhaltigen Wandel unseres Energiesystems beitragen. Hierfür muss zunächst einmal genügend Know How vorhanden sein. Ein wichtiger Anhaltspunkt sind hierfür universitäre Abschlüsse im Energiebereich. Schaut man sich die Situation in Deutschland in der Vergangenheit an und leitet daraus Prognosen ab, sind wir auf einem erfreulich guten Weg.

 

Anzahl der Universitätsabschlüsse im Energiebereich, Abbildung vereinfacht nach Rösch et al. 2018: 107

 

Vergleicht man dies aber mit der Anzahl an jungen Firmen im Energiebereich stellt man fest, dass in diesem Bereich noch Handlungsbedarf besteht.

 

Anzahl an Startups in den Sektoren Erneuerbare Energien und Energieeffizien, Abbildung vereinfacht nach Rösch et al. 2018: 114

 

Die Abbildungen basieren auf Forschungsergebnissen, die sich mit der Nachhaltigkeitsbewertung des deutschen Energiesystems beschäftigen. Die Analysen wurden federführend am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse  (ITAS) durchgeführt und sind eingebettet in den Forschungsverbund ENERGY-TRANS. Die ausführliche Analyse ist als Print  erhältlich und kann zudem kostenfrei heruntergeladen werden.