Beteiligte: Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft (ZAK) am KIT, RoofKIT, Energietransformation im Dialog
Wie bereits im vergangenen Jahr boten wir im Rahmen der Frühlingtage der Nachhaltigkeit am KIT Touren zur nachhaltigen Energiegeschichte der Oststadt an. Während wir uns beim letzten Mal
pandemiebedingt auf eine virtuelle Variante beschränken mussten, konnten in diesem Jahr zwei Touren wieder vor Ort durchgeführt werden. In diesem Zuge wurde der Frage nachgegangen, was eine
nachhaltige Gestaltung der Energiewende eigentlich bedeutet und wie diese mit der Geschichte und dem Alltag von Stadtquartieren verbunden ist.
Nach einer kurzen Einführung in den Zusammenhang von Energie und der Frage nach einem Guten Leben für heutige und zukünftige Generationen starteten wir am Otto-Dullenkopf-Park. Grünflächen und
Parks sind wichtig für unser Wohlbefinden, nicht zuletzt an heißen Sommertagen! Sie kühlen die Umgebung und bieten Schattenplätze an. Des Weiteren fungieren städtische Grünflächen als natürliche
Schwämme und können Starkniederschläge binden. Auf diese Weise entlasten sie die Kanalisation und beugen lokalen Überschwemmungen vor.
Anschließend warfen wir mit den Teilnehmenden einen Blick auf die alte und neue Energiewelt. Wie die Energiewelt von
morgen im Detail aussehen wird, kann man natürlich noch nicht sagen, aber es lassen sich Trends ablesen: So werden Aspekte wie die eigene dezentrale Energieerzeugung, bspw. Solaranlagen auf dem
Hausdach, das Zusammendenken von Mobilität, Strom und Wärme oder die Diskussion um die Nutzung von Flächen immer wichtiger. Des Weiteren vermittelte Volker Stelzer Einblicke in die Geschichte des
KIT und illustrierte den beeindruckenden Wandel vom Kernforschungszentrum hin zur Wissensschmiede für die Energiewelt von heute und morgen.
Vor dem ehemaligen Gaskraftwerk-Ost unternahmen wir nicht nur eine kurze Reise in die bewegte Geschichte des Karlsruher Stadtgases, sondern knüpften auch an das aktuelle Weltgeschehen an. Als
Beispiel ist hier der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu nennen und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die lokale Energieversorgung. Durch den Besuch des alten Schlachthofareals
erhielten die Teilnehmenden zusätzliche Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen der Wärmewende.
Die Tour endete am Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft in der Rintheimer Straße – dem Herzstück unserer Reallaboraktivitäten.
Dort stand das Thema Solarenergie im Mittelpunkt. Zunächst stellte Anne Möller die Funktionsweisen und Einsatzmöglichkeiten von Balkon-Solar-Anlagen vor. Des Weiteren ging sie auf unsere
Realexperiment-Reihe „Dein BalkonNetz“ ein. Teilnehmende erhalten hier die Möglichkeit, Solarenergie selbst auszuprobieren, und zwar
mit sogenannten Photovoltaik-Balkonmodulen. Gemeinsam wird der Frage nachgespürt, welche
Auswirkungen die Integration solch einer Mini-Solaranlagen auf den Alltag und das Zusammenleben hat.
Den Abschluss bildete die Initiative RoofKIT . Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Studierenden und Mitarbeitenden am KIT, die sich für nachhaltigeres Bauen einsetzen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Nutzung von Solarenergie. Vor diesem Hintergrund beteiligt sich die Initiative mit einem Entwurf am Wettbewerb „Solar Decathlon Europe 21/22“. Das Konzept wird in Form eines Entwurfsgebäudes umgesetzt und kann im Juni 2022 in Wuppertal besichtigt werden.