Beteiligte: Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), Organisator*innen der Science Week 2021 am KIT, Energietransformation im Dialog-Team
Künstliche Intelligenz oder kurz KI ist in den letzten Jahren aus dem öffentlichen Diskurs nicht mehr wegzudenken. Ob es die hitzig geführte Diskussion um den Verlust von Arbeitsplätzen durch
lernende Computer ist oder die philosophische Debatte um die zukünftige Rolle des Menschen in einer technologisierten Welt im Allgemeinen, schon längst ist KI kein alleiniges Thema der Informatik
mehr. Auch im Energiebereich wird KI immer wichtiger – beispielsweise um die Netze stabil zu halten: So muss das Energienetz der Zukunft einerseits viele kleinräumige Photovoltaik-Anlagen auf
privaten Hausdächern integrieren und wenn die Sonne nicht scheint andererseits Energie aus anderen Regionen und Speichern bei Bedarf rasch zuschalten können. Dabei fallen nicht zuletzt große
Datenmengen an, die analysiert und verarbeitet werden müssen. Weitere Einsatzgebiete von KI sind beispielsweise komplexe Vorhersage-Modelle, in die Wetterdaten, technischer Verschleiß und
Verbrauchsverhalten einfließen. Neben all den Chancen gibt es natürlich auch Risiken, beispielsweise was den Datenschutz oder die Cybersicherheit angehen.
Vor diesem Hintergrund beteiligten wir uns von Energietransformation im Dialog am „Bürgerdialog“ zur Künstlichen Intelligenz in unserem Alltag. Organisiert wurde die Veranstaltung von unserem
Heimatinstitut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT. So nahmen wir uns im Rahmen
der KIT Science Week einen ganzen Samstag Zeit, um mit Bürgerinnen und Bürgern in den
Austausch zu treten.
Zwei Fragen standen dabei besonders im Mittelpunkt:
Welche Herausforderungen sehen Sie in den Feldern ‚Robotik‘, ‚autonomes Fahren‘ und ‚Energie‘ im Forschungsbereich ‚Künstliche Intelligenz‘?
Auf welche Fragen zur Künstlichen Intelligenz erwarten Sie Antworten von der Wissenschaft?
Ein Ziel der Veranstaltung war es, neue Impulse aus der Bevölkerung für die Forschung am KIT und am ITAS selbst zu erhalten. Nach einer Begrüßung und Einführung durch die stellvertretende
Institutsleiterin Dr. Constanze Scherz führte KI-Experte Dr. Markus Götz vom HelmholtzAI Local Energy Consulting Team am Steinbuch Centre for Computing (SCC) kurz in das Thema ein.
KIT, Aufnahmen von Lydia Albrecht
Anschließend teilten sich die Bürgerinnen und Bürger in drei Teams auf, um spezielle Bereiche der Künstlichen Intelligenz an jeweiligen Thementischen zu diskutieren: Robotik, Energie und
autonomes Fahren. Entsprechend der Interessenlage kam das EDia-Team an zwei Tische zum Thema Energie ins Gespräch. Die Diskussionen liefen engagiert und äußerst fair ab, sodass die
unterschiedlichen Perspektiven erfolgreich zusammengebracht werden konnten und ein echter Dialog entstand. Dabei wurde auch ein Blick in die Zukunft geworfen. Beispielsweise wurde darüber
nachgedacht, ob KI ein geeignetes Instrument wäre, um die Idee eines gesellschaftlichen CO2- oder gar Nachhaltigkeitsbudgets umzusetzen.
Eines der Ziele der Veranstaltung war neben dem informativen Austausch und dem Entwerfen von Zukunftsvorstellungen, das Sammeln von Thesen, die von den Bürgerinnen und Bürgern an die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT übermittelt werden sollten. Um dies zu unterstützen, beteiligte sich KIT-Präsident Prof. Dr. Holger Hanselka an der dritten Diskussionsrunde an
den Tischen.
Aus den Wünschen, Sorgen und Ideen entstanden an den jeweiligen Tischen so unterschiedliche Thesen, z.B.:
Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Energiesektor sollten die zu entwickelnden Systeme bei der Erforschung mit Bürgerinnen und Bürger rückgekoppelt und ihr gesellschaftlicher Nutzen
transparent dargestellt werden.
Das Ende des arbeitsintensiven Tages voller Informationen und Eindrücke wurde durch das Verlesen der entwickelten Thesen und das Überreichen der Thesensammlung an Prof. Dr. Hanselka eingeleitet.
Der KIT-Präsident nahm resümierend zu den Appellen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger Stellung und sicherte zu, die Ergebnisse bei nächster Gelegenheit in das Präsidium des KIT
hineinzutragen. Er versicherte zudem, dass die Bürgerinnen und Bürger darüber informiert würden, was aus den von Ihnen erarbeiteten Fragen geworden ist.***
KIT, Aufnahmen von Lydia Albrecht und Andreas Seebacher (Nachhaltigkeits-Budget)
***Wir bedanken uns bei Ralf Schneider, von dem ein Teil des Textes stammt. Zum Blogeintrag geht´s hier.